Aktive Tuner / Active Tuners
Die Charakterisierung aktiver Bauteile ist eine Herausforderung für das Test-Engineering, da die Impedanz des DUTs meist sehr niedrig ist. Eine exakte Impedanzanpassung ist daher das Ziel des Load-Pull-Verfahrens. Mit passiven Tunern schafft man zwar bei manchen Applikationen ein zufriedenstellendes Ergebnis, aber bei vielen ist auch dieses Verfahren begrenzt, wegen der Verluste, die das Set-up noch verursacht. Hier kommen aktive Tuner im Einsatz.
Das sogenannte Tuning-Range ist definiert als der Bereich, in dem der Reflektionsfaktor Γ = <a> / <b> ist, wobei <a> die rücklaufende Welle an dem DUT Port und <b> die aus dem DUT rauslaufende Welle, variieren können. Dieser Wert liegt, wie man es aus der Hochfrequenztechnik kennt, zwischen 0 und 1.
Bei aktivem Load Pull wird die rücklaufende Welle verstärkt, bevor sie die Referenzebene des DUT erreicht. In dem Fall bekommt man einen | Γ | >= 1, was die Kompensation der Verluste des Set-Ups schafft. Natürlich mit einem | Γ | > 1 werden Impedanz-Punkte außerhalb des Smith Charts liegen, RE{Zload} < 0 was sich durch Algorithmen vermeiden lässt. | Γ | = 1 heißt allerdings RDUT = 1Ω, was bedeutet, dass jedes DUT angepasst werden kann.
Analog zu Load-Pull bietet Focus auch Source Pull anhand der Gamma Boosting Unit (GBU).
Active-Load-Pull fordert Hochleistung-Feedback-Verstärker, denn durch den Impedanzunterschied mit dem DUT muss eine hohe Leistung abgeliefert werden. Dieses Problem kann gelöst werden, indem man eine Hybrid-Konfiguration zum Einsatz bringt mit den breitbandigen passiven Tunern CCMT (Fundamental) oder MPT (Harmonischen). Dadurch kann der Impedanz-Unterschied bzw. die Fehlanpassung reduziert werden und genau so auch der benötigte Verstärkungsfaktor.
Der digitale Tuner RAPID der Tochterfirma MESURO ist bei solchen Applikationen der beste Kandidat mit Highspeed-Load-Pull (50 Punkte/Sekunde), 100 MHz modulierte Signale für Hybrid- und Harmonisches Tuning.